Selles liquides
oder Dinge, die wirklich keiner braucht!
Kotwasser ist nicht Durchfall. Bei Kotwasser sind die Pferdeäpfel normal geformt. Vor und nach dem Absetzen dieser normalen Pferdeäpfel läuft, oder spritzt gar, eine braue Brühe aus dem After. Diese läuft den Beinen entlang und verschmutzt Haut und Schweif. Die Haut kann dadurch arg gereizt werden. Kotwasserspuren können sogar offene, entzündete Wunden verursachen. So ist unbedingt auch auf Hygiene achten. Besonders schlimm kann es im Winter werden, wenn das braune Wasser an den Beinen gefriert.
Vermehrt im Herbst
Endet die Weidesaison mehren sich die Fälle von Kotwasser. Schuld trägt meistens das Heu. Leider herrscht immer noch der Irrglaube, dass altes, überständiges Ökoheu das beste Heu für Pferde sei, da es gröber ist als das ganz früh, für Milchkühe geschnittene Heu. Hier finden wir die Quelle des Übels und einen groben Widerspruch!
Der richtige Schnittzeitpunkt für gutes Pferdeheu ist unmittelbar nach der Blüte der Gräser. Das ist je nach Wetterlage Ende Mai oder gleich Anfang Juni. Das ungedüngte Ökoheu dagegen wird meistens erst einiges später geschnitten.
Die Grundidee von Ökoheu ist ja nicht Pferdeheu zu produzieren, sondern Insekten wie Heuschrecken, Tagfaltern etc. die nötige Entwicklungszeit zu geben, welche in der intensiven Landwirtschaft nicht mehr gewährleistet ist. Viele Arten sind deshalb bedroht. Die Landwirte lassen sich den „Schaden“ zahlen. Zum einen staatlich subventioniert, zum andern von gutgläubigen Pferdebesitzern, die erst noch bereit sind für das minderwertige, nährstoffarme Futter schön zu bezahlen.
Sehr oft haben wir im Juni einige Regentage, sodass das Futter eventuell erst Ende Juni oder Anfang Juli geerntet werden kann. Das wäre dann gut einen Monat nach der Blüte der Gräser. Das Gras ist „überständig“, die Pflanzenzellen verholzen und beginnen zu faulen. Das bereits warme Wetter in Kombination mit der Feuchtigkeit bieten Pilzen und Bakterien das ideale Klima um prächtig zu gedeihen. Viele Pilze sind giftig. Diese Gifte (Mykotoxine) lagern in den Gräsern ein und die Pilzsporen bleiben an den Gräsern haften. Dies allein schon kann zu gröberen Verdauungsproblemen führen.
Die Pflanzenzellen des alten, verholzten Ökoheus haben zudem ein massiv verschlechtertes Wasserbindungsvermögen. Diese Kombination von Qualitätsmängeln ist für viele Pferde kein sichtbares Problem. Es entsteht kein Kotwasser, was aber nicht bedeutet, dass das Heu dann gut ist… Andere Pferde reagieren aber sehr sensibel.
Weitere Gründe für Kotwasser können sein:
- Das Verfüttern von Silage für Milchkühe
- Gärende Haylage. Gut zu erkennen an der enstehenden Wärme
- Schimmliges oder anderweitig verdorbenes Futter
- Mykotoxine in Kraft- und/oder Raufutter
- Zu altes Heu, zu wenig Heu
- Zu wenig unverholzte Rohfaser, zuviel Stroh
- Stress / Nervosität
- Haltungsfehler
- Trainingsfehler und Schmerzen
- Krankheiten, Parasiten
- Zahnprobleme
- Magengeschwüre
Und was tun dagegen?
Als erstes ist sicher die Heufrage zu klären und wenn angezeigt für Ersatz zu sorgen. Das ist je nachdem leichter gesagt, als getan.
Was wir Ihnen von unserer Seite her anbieten können sind Produkte, die ausgleichend oder die natürliche Bakterienflora stärkend einwirken. Manchmal reicht bereits eines der Produkte. Zuweilen muss man etwas mehr Geduld haben oder auch eine Kombination verschiedener Produkte einsetzen.
Schon fast banal, aber sehr oft wirksam sind Graswürfel. Die Pflanzenzellen von jungen Gräsern, auch wenn getrocknet sind nicht verholzt und verfügen über eine bessere Wasserbindungskapazität als das vielfach zu alte Pferdeheu. Sie sind günstig und lassen sich problemlos mit unseren weiteren Produkten im Kampf gegen Kotwasser kombinieren.